Wanderung - Von Holzgerlingen nach Ammerbuch-Entringen

Von Holzgerlingen durch den Schönbuch nach Ammerbuch-Entringen

Die Mauritiuskirche in Holzgerlingen; Foto: © Werner Lenz

Das Heimatmuseum in Holzgerlingen von innen; Foto: © Werner Lenz

Die Burg Kalteneck in Holzgerlingen; Foto: © Werner Lenz

Eine 13 km lange Wandertour durch den Schönbuch lädt Wanderer und Radfahrer dazu ein, die eigene Heimat in ihrem Ursprung neu zu entdecken und dabei die Natur zu genießen.

Informationen zum Ausflug

  • Länge: 13 km
  • Höhenmeter: 583 m
  • Start: Holzgerlingen
  • Ende: Ammerbuch-Entringen

Wegbeschreibung

Eine wunderschöne Wanderstrecke, die auch mit dem Fahrrad zurück gelegt werden kann, gibt Einblicke in die Geologie und Natur des Schönbuchs.

  • In Holzgerlingen das Wasserschloss "Burg Kalteneck" und den Stadthistorischen Lehrpfad entdecken
  • In Altdorf eine Gesteinsplatte des "Schwarzen Jura" erkunden
  • Anschließend den Naturpark Schönbuch betreten
  • Auf der Lindachspitze an einer Feuerstelle Rast machen
  • Die ehemalige Burg Müneck entdecken

Etwa 250 m nördlich des Haltepunkts beim alten Bahnhof von Holzgerlingen (heute Restaurant und Gartenwirtschaft) bringt uns eine Unterführung unter Bahn und Bundesstraße durch die Felder nach Altdorf. Mitten im Ort begleiten wir die Würm und folgen dem Albvereinsweg (blauer Balken auf weißem Grund) bis hinaus an den Waldrand. Hier erreichen wir den Naturpark Schönbuch, den ältesten und kleinsten im Lande. Eine Infotafel der Naturparkverwaltung informiert uns. Das geschlossene Waldgebiet werden wir nun auf ca. 7 km Länge durchwandern. Dabei kommen wir nach kurzem Anstieg auf 552 m NN, höchste Stelle unserer Strecke, zur Gabeleiche, eine alte Eiche, deren Stammende sich in zwei Einzelstämme gabelt und die als Naturdenkmal geschützt ist. Linkerhand liegt der Bromberg, mit 583 m NN die höchste Erhebung des Schönbuchs. Sie wird von einer Rätsandstein-Platte gebildet, die geologisch älter ist, aber höher liegt, als die jüngere Schwarzjura-Platte. 

Wir gelangen nun auf markierten Pfaden und Erdwegen hinunter ins stille Sulzbachtal (Markierung). Der Forstweg bringt uns entlang des Sulzbachs zur Lindachspitze, wo die Lindach aus Nordwesten hinzufließt. Schutzhütte und Feuerstelle laden zur Rast ein. Weiter talwärts wandernd gelangen wir bei der Neuen Brücke (Schutzhütte, Grillstelle, Spielplatz) an den Zufluss des von Westen herkommenden Fischbachs. Die Bäche bilden von nun an den Großen Goldersbach, der durch Bebenhausen fließt und bei Tübingen-Lustnau in die Ammer und mit dieser in den Neckar mündet. 

Der Wanderweg bringt uns wieder gemächlich auf den Bergvorsprung, der die Ruinen der ehemaligen Burg Müneck (543 m NN) trägt. Zwischen 1270 und 1382 werden die Herren von Müneck genannt, Dienstleute der Pfalzgrafen von Tübingen. Heute noch erkennen wir mächtige Wälle und Gräben, moosüberzogene Mauersteine, welche die einstige Größe der Burg erahnen lassen, von deren geschichte fast nichts überliefert ist. Wir genießen den herrlichen Ausblick: halblinks gerade noch die Wurmlinger Kapelle, vor uns das Ammertal und das Gäu, am Horizont die Schwäbische Alb. Nun entlässt uns der Wald, und wir steigen durch den verbuschten Steilhang, dann entlang der Weinberge, später durch Obstwiesen, hinunter nach Ammerbuch-Breitenholz. Hier empfielt es sich, in einer Gaststätte oder in einer Besenwirtschaft ein Viertele heimischen Weins zu genießen. Nach 2 km gelangen wir durch die Wiesen und Felder nach Ammerbuch-Entringen, dessen hoch aufragender Turm der Michaelskirche den Ort beherrscht, und abschließend zum Haltepunkt der Ammertalbahn am ausgedienten Bahnhof.
Entringen liegt am Westrand des Naturparks, unmittelbar am Fuß der Hänge des Schönbuchs, die seit 2000 als Naturschutzgebiet "Schönbuch-Westhang/Ammerbuch" geschützt sind.

Sonstige Infos zur Tour

Wer etwas Zeit mitgenommen hat, möge sich in der jungen Stadt Holzgerlingen (Stadt seit 1993) umsehen, die während des Zweiten Weltkrieges erheblich zerstört worden war: die wehrhafte Mauritiuskirche, daneben das unmittelbar nach dem Krieg erbaute Rathaus mit seinem 1998 eröffneten Erweiterungsbau, das Heimatmuseum im alten "Gässle-Schulhaus", etwas südlich das seit 1988 im Besitz der Stadt befindliche Wasserschloss "Burg Kalteneck" oberhalb der Quellflüsse der Aich. Empfehlenswert ist auch der Stadthistorische Lehrpfad "Holzgerlinger Spaziergang". 2007 feierte Holzgerlingen sein 1000-jähriges Jubiläum.

Altdorf: Das Landschaftsbild ist geprägt von der ebenen und widerstandsfähigen Gesteinsplatte des "Schwarzen Jura" (Unterjura), des unteresten Schichtpakets einer ehemals bis in den Raum Stuttgart reichenden "Schwäbischen Alb" - genannt "Holzgerlinger Platte". Zusammen mit dem Lösslehm bilden die Verwitterungsschichten einen fruchtbaren Boden, der hier auf der sog. Schönbuchlichtung weite Ackerfluren trägt.

Bahnhof
71088 Holzgerlingen

Buchempfehlung

Diese Tour und viele andere finden Sie in: Bahnausflüge zwischen Neckar und Tauber, von Hans Mattern, Jürgen Schedler und Manfred Steinmetz, Hrsg. Schwäbischer Albverein e.V., Theiss-Verlag Stuttgart, 2000 ISBN 3-8062-1537-5

Ihr Fahrplan zum Ausflugsziel

Alter Bahnhof Holzgerlingen

Ticket Tipp

Für Ihren Ausflug bieten sich ideal die VVS-TagesTickets an. Einzelpersonen, Familien oder Gruppen bis zu 5 Personen können mit dem TagesTicket Netz durch das gesamte VVS-Gebiet fahren. TagesTickets gibt es auch für 1, 2, 3 oder 4 Zonen. TagesTickets sind erhältlich an VVS-Automaten (Kauf bis zu 30 Tage im Voraus möglich), in VVS-Verkaufsstellen, beim Busfahrer und online zum Ausdrucken am PC bzw. als HandyTicket.