VVS knackt Rekord: 540.000 Abos

Dank Deutschland-Ticket kann der VVS mit 539.000 Abos einen neuen Rekord verbuchen. Das neue unschlagbar günstige Abo für 49 Euro im Monat hat bereits im Sommer dafür gesorgt, dass die Zahl der Abonnenten auf 300.000 gestiegen ist. Damit hatten im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele Menschen ein VVS-Abo. Bis Ende des Jahres kamen nochmals mehr als 40.000 Fahrgäste ins Deutschland-Abo. Zusammen mit den 193.000 Abonnements im D-Ticket JugendBW und den rund 8.000 noch existierenden „alten” VVS-Abos erreichte der VVS damit den neuen Höchststand.

„Zum Jahresende hatten knapp 540.000 Fahrgäste ein VVS-Abo. Das ist eine Steigerung von mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, freut sich VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. „Der VVS geht davon aus, dass die Abo-Zahlen weiter steigen werden. Unser Ziel ist es, dass wir im April 2025 und damit zwei Jahre nach Einführung des D-Tickets 600.000 Fahrgäste im VVS-Abo haben“, ergänzt Thomas Hachenberger.
 

Wieder ähnlich viele Fahrgäste wie vor Corona

Das vergangene Jahr ist für den VVS und seine Verkehrsunternehmen gut gelaufen: Insgesamt sind 2023 im VVS knapp 344 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen unternommen worden – 10,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Deutschland-Ticket, das seit 1. Mai 2023 gilt, hat dafür gesorgt, dass ähnlich viele Menschen mit Bus und Bahn gefahren sind wie vor Corona.
Auch das neue JugendTicketBW, das im März eingeführt wurde, hat seinen Teil dazu beigetragen. Beide neuen günstigen Ticketangebote gelten als Revolution im ÖPNV-Tarif.

Anfang 2023 gab es im Gegensatz zum Jahr davor keine corona-bedingten Einschränkungen mehr. Das Mobilitätsverhalten hat sich jedoch verändert. Studierende waren wieder an den Unis, viele Angestellte waren weiterhin mindestens teilweise im Homeoffice. Ende Januar 2023 fiel die Maskenpflicht in Bus und Bahn. Die normalen Lebensumstände haben dem öffentlichen Nahverkehr einen Aufschwung gebracht, ebenso die hohen Spritpreise für die Autofahrer. Das neue JugendTicketBW, das das Land sowie die Landkreise und Kommunen finanziell fördern, ist preislich äußerst attraktiv. Damit können junge Menschen seit März 2023 für einen Euro am Tag mit allen Bahnen und Bussen des Nahverkehrs in ganz Baden-Württemberg und seit Dezember sogar in ganz Deutschland fahren.
 

85 Prozent der Fahrten mit Deutschland-Ticket oder Deutschland-Ticket JugendBW unterwegs

Seit es das Deutschland-Ticket und das JugendTicketBW gibt, spielen die bisherigen VVS-Abos kaum mehr eine Rolle. Wochen- und Monatstickets für einzelne Zielgruppen werden selten gekauft. Auch viele, die nur gelegentlich fahren, haben sich wegen des günstigen Preises und der bundesweiten Gültigkeit für ein Deutschland-Ticket entschieden. Außerdem sind auch viele Kunden zurückgekehrt, die in der Pandemie ihr Abo gekündigt hatten. „85 Prozent der Fahrgäste sind mittlerweile mit dem Deutschland-Ticket oder dem JugendTicket unterwegs. Im Sommer waren es noch 80 Prozent“, sagt Cornelia Christian. „Das ist sehr vielversprechend. Der VVS war frühzeitig digital unterwegs. Knapp die Hälfte der Kunden nutzt das Ticket auf einem mobilen Endgerät, die andere Hälfte die Chipkarte“, so Cornelia Christian weiter.

„Betrachtet man aber die Rahmenbedingungen, gibt es auch Herausforderungen: steigende Kosten bei den Verkehrsunternehmen, Inflationsrate bei 6,3 Prozent (Baden-Württemberg) und die unsichere Finanzierung des D-Tickets nach 2024“, ergänzt Thomas Hachenberger. Die Verkehrsunternehmen stehen seit längerem aufgrund hoher Kosten für Bahnstrom, Diesel, steigender Löhne und Gehälter vor großen finanziellen Problemen.

Auch die Finanzierung des Deutschland-Tickets bereitet dem VVS Sorge. Bund und Länder müssen für 2023 (8 Monate) geschätzt 2 Milliarden Mindereinnahmen ausgleichen. Für 2024 belaufen sich die Schätzungen auf das Doppelte: 4 Milliarden Euro. „Wichtig für unsere Fahrgäste sowie den VVS und seine Partner ist nun eine verlässliche Finanzierung des D-Tickets, insbesondere ab dem Jahr 2025, das die nötige Sicherheit für ein langfristiges Angebot bringt. Hier sehen wir vor allem den Bund in der Pflicht, seinen Anteil zu leisten“, so Thomas Hachenberger weiter.
 

Rabattiertes D-Ticket Job beliebt

Rund ein Drittel der Abonnenten haben ein rabattiertes D-Ticket. Viele Behörden und Unternehmen wie Daimler, Porsche oder die Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg bezuschussen das Deutschland-Ticket oder übernehmen die Kosten ganz. „Mittlerweile haben mehr als 100.000 Fahrgäste im VVS ein JobTicket. Vor dem Start des D-Tickets waren es rund 73.000. Wir als Umweltverbund führen weiterhin laufend Gespräche mit interessierten Firmen und Kommunen, die so mit dem Jobticket einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten“, erklärt Cornelia Christian. Das Angebot sieht vor, dass der VVS einen Rabatt von 5 Prozent auf das Deutschland-Ticket gibt. Voraussetzung für den Rabatt ist, dass der Arbeitgeber mindestens ein Viertel der Kosten für das Abo übernimmt. Durch
den Zuschuss wird das D-Ticket für Angestellte noch attraktiver, sie zahlen je nach Arbeitgeberzuschuss höchstens 34,30 Euro pro Monat. „Wichtig ist, das Jobticket ermöglicht den Nutzern den ganzen Tag ein äußerst günstiges, nachthaltiges Mobilitätsangebot für alle Fahrten - im Beruf oder der Freizeit“, erklärt Cornelia Christian.
 

JugendTicket boomt

Das D-Ticket JugendBW hat die bisherigen Angebote wie Scool- und Ausbildungs-Abo sowie StudiTicket fast komplett abgelöst. Es ist für Schüler, Auszubildende, Studierende sowie für alle Jugendlichen unter 21 Jahren ein unschlagbar günstiges Angebot. Das D-Ticket JugendBW für 365 Euro im Jahr, also 1 Euro pro Tag, hat dazu geführt, dass noch mehr junge Menschen Bahnen und Busse im VVS nutzen. Die Fahrtenzahlen im Ausbildungsverkehr sind im Vergleich zu 2022 um knapp 15 Prozent gestiegen.

„Die bundesweite Gültigkeit hat den Abozahlen in diesem Bereich nochmal einen kräftigen Schub gegeben. Im letzten Quartal sind sie um mehr als ein Viertel gestiegen“, freut sich Cornelia Christian. Eine gute Botschaft sei auch, dass der Preis 2024 stabil bleibe.
 

Deutschland-Ticket: Wie wird das D-Ticket genutzt?

  • Mehr als Dreiviertel der D-Ticket-Abonnenten sind mit dem Angebot „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Damit ist die Zufriedenheit im Bundesvergleich überdurchschnittlich.
  • 35 Prozent der Befragten sagten, dass das D-Ticket ein guter Grund sei, das Auto stehen zu lassen.
  • Fast die Hälfte der Befragten war der Meinung, dass das D-Ticket das Image des Nahverkehrs insgesamt verbessert.

Stand: 22. Februar 2024