Ab 1. Januar 2019: bessere Busverbindungen in Gerlingen

Mittelständische Busunternehmen beweisen sich im Wettbewerb – kostenlose Schnupperfahrten

Zum 1. Januar 2019 gibt es in Gerlingen ein deutlich attraktiveres Fahrplanangebot. Fahrgäste können sich auf Verbesserungen im Gerlinger Stadtbus-Netz freuen. Die Linien im Bündel Ludwigsburg 3 in Gerlingen, Ditzingen und Leonberg werden weiterhin von den Busunternehmen Wöhr Tours und Kappus Reisen gefahren.

Landrat Dr. Rainer Haas bewertet das Ergebnis des Vergabeverfahrens positiv für den Landkreis, die Verkehrsunternehmen und die Fahrgäste: „Es ist erfreulich, dass die bisher in diesem Verkehrsraum tätigen, mittelständischen Unternehmen auch zukünftig die Verkehrsleistungen erbringen können. Ihre Erfahrung und die Umsetzung des qualitativ hohen Verkehrsangebotes kommt den Fahrgästen nun weiterhin zugute.“

Anlässlich der Inbetriebnahme wird Wöhr Tours einen zusätzlichen Bus beschaffen, der im Laufe des kommenden Jahres im Einsatz sein wird. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen innovativen Diesel-Hybrid-Bus. Bis zur Auslieferung werden zwei Euro-6-Busse nach modernsten Komfort- und Umweltstandards auf der Strecke sein. „Wie die schon vorhandenen Fahrzeuge auch ist der neue Bus komplett barrierefrei, hat moderne Innenanzeigen und ist mit Klimaanlagen ausgerüstet“, so Wöhr-Chefin Monika Wöhr-Kühnemann.

„Dass wir als lokales mittelständisches Unternehmen mit unserem Angebot überzeugen konnten, freut uns und ist ein gutes Zeichen“, sagte Kappus-Chef Walter Kappus, dessen Busunternehmen das Linienbündel gemeinsam mit Wöhr Tours betreibt. Zusammen mit Wöhr Tours werde das Fahrplanangebot deutlich aufgestockt, machte Kappus aufmerksam. Die Firma Kappus fuhr bisher als Subunternehmer der Stuttgarter Straßenbahnen AG die Linie 98 (künftig 638).

„Ich bin bislang sehr zufrieden mit den beiden Busunternehmen Kappus und Wöhr und davon überzeugt, dass das Erfolgsmodell Stadtbus Gerlingen jetzt noch attraktiver wird“, so der Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner anlässlich der Inbetriebnahme.

VVS-Geschäftsführer Horst Stammler sagte: „Die beiden Busunternehmen kennen das Verkehrsgebiet schon lange und werden die Linien sicherlich in gewohnter Qualität fahren. Sollte angesichts des neuen Fahrplans am Anfang noch nicht alles hundertprozentig klappen, bitten wir jedoch um Verständnis“, so Stammler.

Seit 2009 ist die EU-Verordnung Nr. 1370/2007 in Kraft. Sie gibt vor, dass alle Buslinien, die öffentlich gefördert werden, nach bestimmten Vergabevorschriften ausgeschrieben werden müssen, in diesem Fall war es das Bündel 3 des Landkreises Ludwigsburg. Zu diesem Linienbündel zählen die bisherigen Linien 98 und 635, die künftig in den Linien 638 und 635 aufgehen.

Haushaltsverteilung und Schnupperfahrten

Die betroffenen Haushalte in den Gemeinden werden im Rahmen einer Haushaltsverteilung Mitte Januar 2019 über alle wichtigen Änderungen informiert. Die Fahrpläne für die neuen Angebote sind bereits im Internet auf den Seiten des Verkehrsverbundes Stuttgart (www.vvs.de) abrufbar.

Wer das neue Angebot testen möchte, hat zum Start des Bündels am Dienstag, 1. Januar 2019 die Möglichkeit dazu. In den Bussen der Linien 635 und 638 kann man den ganzen Tag lang kostenlos mitfahren.

Die Verbesserungen im Einzelnen:

Linien 635 (Leonberg – Gerlingen ) und 638 (Stadtbus Gerlingen)

Die heutige Stadtbuslinie 98 hat künftig die Liniennummer 638. Das hängt damit zusammen, dass die SSB künftig keine Linien mehr außerhalb des Stadtgebietes von Stuttgart fahren darf. Die zweistelligen Liniennummern sind der SSB vorbehalten. Künftig ist die Firma Kappus auf dieser Linie unterwegs.

In Zukunft fahren die beiden Linien 635 und 638 immer die zentrale Haltestelle Gerlingen in beiden Fahrtrichtungen an, wo auch die Bahnen der Stadtbahnlinie U6 enden. Bislang war es so, dass die Busse je Linie nur in einer Fahrtrichtung gehalten haben. Das hatte zur Folge, dass Fahrgäste, die beispielsweise von der U6 in Richtung Schillerhöhe umsteigen wollten, bis zur Haltestelle Gerlingen Rathaus laufen mussten.

Da die Haltestelle Gerlingen in einer Einbahnstraße liegt, musste die Linienführung der Linien 635 und 638 im Bereich nordwestlich der Innenstadt geändert werden. Für Fahrgäste der Linie 638 bedeutet dies, dass die Haltestelle Hofwiesenstraße in beiden Fahrtrichtungen in der Ditzinger Straße nördlich des Kreuzungsbereiches Hofwiesenstraße eingerichtet wird.

Auch künftig wird es möglich sein, zwischen den beiden Stadtbuslinien umzusteigen. Die Haltestelle ist nun für alle Umstiege zwischen den beiden Linien an der Haltestelle Gerlingen Stadtbahn.

Das hat den großen Vorteil, dass die Haltestelle ausreichend Platz bietet, damit zwei Busse dort halten können. Dies ermöglicht den Busfahrern, auf den jeweiligen Anschlussbus zu warten, falls dieser Verspätung hat. Fahrgäste, die von der Linie 638 auf die Linie 635 und umgekehrt umsteigen wollen, können dies beim Busfahrer melden.

In den Bussen der Linien 635 und 638 kommt eine besondere Technik zum Einsatz, mit der die Busfahrer den Umsteigewunsch eines Fahrgastes an den Busfahrer des Anschlussbusses melden kann. Dieser kann dann im Fall einer Verspätung eine gewisse Zeit warten.

Neu ist, dass das Fahrplanangebot der Linie 635 deutlich aufgestockt wird. Montags bis freitags fahren die Busse im Stadtgebiet Gerlingen im Berufsverkehr von ca. 5 bis 8 Uhr und 16 bis 19 Uhr im Halbstunden-Takt. Bisher waren die Busse zu diesen Zeiten nur jede Stunde unterwegs. Samstags fahren die Busse der beiden Linien 635 und 638 deutlich länger als bisher. Die letzten Fahrten werden künftig zwischen 22 und 23 Uhr stattfinden. Bislang waren die Busse nur bis gegen 20 Uhr unterwegs.

In Ditzingen enden und beginnen die Fahrten der Linie 638 künftig auf der Südseite des Bahnhofs an der Haltestelle, an der auch die Busse der Linie 625 abfahren. Dadurch können die Busse der Linie 638 künftig die Bustrasse in der Dornierstraße nutzen und stehen weniger oft im Stau, was wiederum der Pünktlichkeit zu Gute kommt.

(ps)