Alltagsheld mit viel Herzblut am Steuer

Darko Mijatovic ist „Busfahrer des Jahres“ in Stuttgart

Darko Mijatovic von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) am Standort Gaisburg wurde zum „Busfahrer des Jahres“ im Stadtgebiet Stuttgart gewählt. Sieglinde Hahn, Fachbereichsleiterin Fahrbetrieb bei der SSB, und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler haben dem Busfahrer heute gratuliert. Sie überreichten ihm einen Gutschein der City-Initiative-Stuttgart im Wert von 200 Euro, der in verschiedenen Stuttgarter Geschäften eingelöst werden kann.

Darko Mijatovic sitzt seit 22 Jahren bei der SSB hinterm Steuer. „Große Fahrzeuge durch den Verkehr zu lenken, war schon immer meine Leidenschaft. Nachdem ich viele Jahre mit dem LKW unterwegs war, habe ich dann aber auf den Bus umgesattelt“, erzählt Mijatovic. „Dass Herr Mijatovic sich damals für den Beruf des Busfahrers entschieden hat, ist immer noch unser großes Glück. Beim Umgang mit schwierigen Fahrgästen punktet er durch seine ruhige und freundliche Art und kann damit auch kritische Situationen erfolgreich entschärfen“, betont Sieglinde Hahn. „Er ist mit viel Herzblut bei der Sache und durch sein bescheidenes und korrektes Wesen nicht nur von seinen Vorgesetzten, sondern auch von seinen Kollegen hochgeschätzt“, ergänzt sie.

Seine besonnene und einfühlsame Art macht ihn auch außerhalb der eigenen Fahrerkabine wertvoll. Als Fahrerbetreuer ist der 48-Jährige auch Ansprechpartner für seine Kollegen für die unterschiedlichsten Belange im Fahrdienst.

„Als Busfahrer muss man zu jederzeit zu hundert Prozent wachsam sein, auf den Verkehr achten, den Fahrplan im Blick haben und auch ein Händchen für schwierige Fahrgäste haben. Dieser Spagat ist manchmal nicht einfach“, erzählt Mijatovic, der vorrangig auf den Innenstadtlinien 40, 42, 43 und 44 unterwegs ist. Gerade die vielen Begegnungen mit den Fahrgästen und das ständige Unterwegssein sind aber das, was den Korntal-Münchinger an seinem Job besonders reizt. Und dabei gelingt es ihm, nie betriebsblind zu werden. „Einmal stand an der Haltestelle einer stark befahrenen Straße ein etwa achtjähriger Junge und ein vielleicht vier Jahre altes Mädchen. Der Junge ist zu meinem Bus rüber gerannt, das Mädchen ist stehen geblieben. Damit sie nicht einfach auf die Straße läuft, habe ich ihr ein Zeichen gegeben, dort stehen zu bleiben. Dann bin ich ausgestiegen, zu ihr rüber gelaufen und habe sie sicher zum Bus gebracht“, erzählt Mijatovic eines der vielen Erlebnisse aus seinem Berufsalltag.

„Mit der Ehrung möchten wir Herrn Mijatovic auch stellvertretend für alle Busfahrer unseren Dank aussprechen, dass sie während der Corona-Krise den öffentlichen Nahverkehr am Laufen gehalten haben“, so Stammler. „Sie haben in den schwierigen Wochen des ‚Lockdowns‘ dazu beigetragen, dass diejenigen, die die Versorgung im Land sicherstellen, ihren Arbeitsplatz im Krankenhaus oder im Supermarkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zuverlässig erreichen konnten.“ Gleichzeitig wolle man mit der Aktion für den Beruf des Busfahrers werben. „Das Nahverkehrsangebot in der Region wird stetig ausgebaut und der Bedarf nach qualifiziertem Personal steigt“, erklärt Stammler.

Der Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ wird vom VVS seit 2004 ausgeschrieben, also in diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Weil coronabedingt im ersten Halbjahr deutlich weniger Fahrgäste mit den Bussen unterwegs waren als gewohnt, hat der VVS in diesem Jahr auf eine Fahrgastwahl verzichtet und eine Jury aus Vertretern der Verkehrsunternehmen und des Verkehrsverbundes den „Busfahrer des Jahres 2020“ wählen lassen. (ps)