Busfahrer des Jahres: Alltagsheld am Steuer

Ulrich Klopfer ist Busfahrer des Jahres im Stadtgebiet Stuttgart – VVS verleiht Auszeichnung zum 14. Mal

Ulrich Klopfer von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) am Standort Gaisburg ist zum Busfahrer des Jahres im Stadtgebiet Stuttgart gewählt worden. Nils Himmelmann, Unternehmensbereichsleiter Betrieb bei der SSB, und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler haben dem Busfahrer heute gratuliert und ihm die Auszeichnung sowie einen Gutschein für das Theaterhaus Stuttgart und einen Restaurantbesuch überreicht.

Viele Jahre hat Ulrich Klopfer seinen Busführerschein eigentlich eher nebenberuflich genutzt und vor allem Baufahrzeuge bewegt. Erst mit 48 Jahren ist er zur SSB gewechselt und hat es nie bereut. „Ich mag Trubel und im Bus ist es wichtig, flexibel zu sein. Mal gibt es Umleitungen, mal wird die Straßenverkehrsordnung kreativ interpretiert oder ein Fahrgast hat eine knifflige Frage“, so der Busfahrer, dessen Sohn und Schwiegersohn ebenfalls für die SSB fahren.

Auch seine Chefin Sieglinde Hahn, Fachbereichsleiterin Betrieb, gratuliert dem 55-Jährigen herzlich. „Positives ist im Alltag ja oft schnell vergessen. Umso mehr freut es uns, wenn sich die Fahrgäste nicht nur für berechtigte Kritik, sondern auch die Zeit für ein Lob nehmen“, sagte Hahn. Die Auszeichnung nimmt Klopfer auch stellvertretend für viele seiner Kollegen an. Er weiß, was die Busfahrer umtreibt, denn er engagiert sich bei der SSB auch als Lehrfahrer und Fahrerbetreuer auf dem Betriebshof. Auch im Privaten ist Klopfer sehr aktiv, zum Beispiel als Abteilungskommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr Mühlhausen.

Zum guten Miteinander mit den Fahrgästen gehört seiner Ansicht nach auch, ihnen die Sichtweise der Busfahrer zu erläutern. „Ein Fahrgast hat einmal sehr freundlich gesagt, ich wäre sein Alltagsheld des Tages, wenn ich einen anderen heraneilenden Fahrgast trotz bereits geschlossener Türen mitgenommen hätte“, erinnert sich Klopfer. Darauf habe er ihm erklärt, dass er das Signal zum Weiterfahren bereits angefordert habe und er es nicht verstreichen lassen könne. „Dann hätten meine Fahrgäste nämlich ihren Anschluss zur Stadtbahn verpasst. Und schon wäre es vorbei mit dem Alltagsheldentum.“

Der Busfahrer fährt auf allen Linien des Betriebshofes Gaisburg, also die 40er-, 50er-, 60er-, und 90er-Linien. Damit ist er vorwiegend in der Stuttgart Innenstadt und in den nord- und östlichen Stadtbezirken unterwegs.

Mit dem jährlichen Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ möchte der VVS allen Busfahrerinnen und Busfahrern für ihren täglichen Einsatz und ihr Engagement in einem immer anspruchsvolleren, stressigen Arbeitsumfeld danken. „Wir brauchen einen dichten Takt, kurze Fahrzeiten und gute Anschlüsse. Damit allein können wir unsere Fahrgäste aber nicht zufrieden stellen. Wir brauchen Menschen wie Ulrich Klopfer, bei denen sich unsere Fahrgäste sicher aufgehoben fühlen“, erklärt VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. „Busfahrer haben einen unglaublich schweren Job. Sie fahren täglich durch den dichten Stadtverkehr. Das allein ist schon anstrengend genug. Sie transportieren aber kein Gepäck, sondern tags und nachts, bei Wind und Wetter Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen: Schwerbehinderte, lärmende Schüler oder Pendler, die zur S-Bahn wollen. Dies wollen wir mit der Aktion ,Busfahrer des Jahres` einmal im Jahr herausstellen“, so Stammler.

Der Wettbewerb „Busfahrer des Jahres“ wird vom VVS seit 2004 ausgeschrieben, also in diesem Jahr bereits zum 14. Mal. Beurteilt werden vor allem Fahrstil, Freundlichkeit sowie fachliche Kompetenz bei Auskünften über Verbindungen und Tarife.

Im Verbundgebiet gibt es fast 400 Buslinien, wovon die SSB 53 fährt. Deren Busse legen im Jahr rund 15 Millionen Kilometer zurück. Die rund 700 Busfahrer der SSB befördern dabei rund 54 Millionen Fahrgäste. Im Fuhrpark der SSB stehen etwa 260 Busse.

(pk)