Die Buslinie 636 hat eine neue Haltestelle – diese steht vor dem neuen Forschungscampus der Firma Bosch in Renningen. „Damit wurde für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein attraktives ÖPNV-Angebot geschaffen“, lobt der Landrat Roland Bernhard. Ab dem Bahnhof Renningen fährt der Bus – abgestimmt auf die S-Bahn – nun in den Hauptverkehrszeiten alle 15 Minuten zum Firmengelände.
Im Dezember 2012, als die gesamte Strecke der S60 in Betrieb genommen wurde, konnte die parallel zur Schiene verlaufende Buslinie 757 eingestellt werden. Im Gegenzug wurde der Busverkehr entlang der S60 neu strukturiert, um den Anwohnern eine gute Anbindung zur S-Bahn zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurde die Buslinie 636 neu eingerichtet, um das Gebiet zwischen Renningen, Rutesheim und Weissach an die S-Bahn anzubinden. Durch den Bau des Zentrums für Forschung- und Vorausentwicklung der Firma Bosch in Renningen kam auf die Linie eine neue Aufgabe zu – eine attraktive Anbindung des neuen Bosch-Standorts an den öffentlichem Personennahverkehr zu schaffen. Seit dem 1. Oktober 2014 fahren die Busse der Linie 636 daher zusätzlich zu ihrem bisherigen Linienweg auch den neuen Bosch-Standort an. Dafür wurde auf dem Firmengelände eine neue Bushaltestelle eingerichtet.
Vorher fuhren die Busse der Linie 636 im Stundentakt von Renningen nach Malmsheim. Diese Route wird nun über die neue Haltestelle „Malmsheim Robert-Bosch-Campus“ geführt. Zusätzlich werden in der Hauptverkehrszeit drei Direktfahrten pro Stunde vom Renninger Bahnhof zum Bosch-Forschungscampus angeboten. Durch diese Angebotsausweitung wird der neue Bosch-Standort montags bis freitags von ca. 6 bis 9 Uhr sowie von ca. 16 bis 18.30 Uhr im Viertelstundentakt angefahren. Im dazwischen liegenden Zeitraum sowie im Anschluss bis ca. 21.30 Uhr gilt ein Stunden-Takt. Die zusätzlichen Kosten von rund 110.000 Euro werden anteilig von der Firma Bosch und vom Landkreis Böblingen getragen. Möglich wurde die Anpassung und schnelle Umsetzung auch durch die gute und fachliche Unterstützung der beteiligten Verkehrsunternehmen Regiobus Stuttgart (RBS) und Wöhr Tours.
Die Abfahrtszeiten der Busse sind auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der S-Bahn am Bahnhof Renningen angepasst. „Die Buslinie hat für uns einen übergeordneten Charakter – die Unterstützung der Firma Bosch bei der Ansiedlung in Renningen ist Wirtschaftsförderung für den Landkreis“, erklärt der Landrat. So stehe für die Pendler am Bahnhof auf jede S-Bahn ein Bus bereit, mit dem sie zu ihrer Firma fahren können. „Und mit dem VVS-FirmenTicket haben die Mitarbeiter eine günstige und preislich attraktive Alternative zum Auto“, ergänzt VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.
„Eine attraktive Anbindung des neuen Bosch-Forschungscampus an den öffentlichen Personennahverkehr ist für uns ein wesentlicher Bestandteil des Standortkonzepts. Ziel ist es, unseren Mitarbeitern ein nachhaltiges Angebot zu machen, von dem möglichst viele Forscher profitieren. Daher freut es uns zu sehen, dass das Angebot seit dem ersten Tag intensiv genutzt wird“, sagt Dr. Klaus Georg Bürger, Projektleiter Bosch-Forschungscampus Renningen. Am Bosch-Forschungsstandort Renningen werden bis Frühsommer 2015 rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuen Büros und Labore beziehen. In Renningen schafft Bosch einen neuen Knotenpunkt seines weltweiten Forschungsverbundes. Bislang sind die Aktivitäten der zentralen Forschung und Vorausentwicklung im Großraum Stuttgart auf die Standorte Gerlingen, Schwieberdingen und Waiblingen verteilt. (sz)