E-Bike-Station in Herrenberg eröffnet

Pedelecs ermöglichen direkten Umstieg am Bahnhof – weitere Kommunen folgen

 

V.l.n.r.: Rainer Gessler (Geschäftsstellenleiter Namoreg), Finanzbürgermeisterin Gabrielle Getzeny, Regionalpräsident Thomas S. Bopp, Oberbürgermeister Thomas Sprißler, VVS-Geschäftsführer Horst Stammler.

Heute ist in Herrenberg im Rahmen des Projektes „Vernetzte E-Bike-

Anschlussmobilität an Bahnhaltepunkten in der Region Stuttgart“ (NETZ-E-

2-R) eine neue E-Bike-Station in Betrieb genommen worden.

Die Einrichtung am Herrenberger Bahnhof bietet zehn Pedelecs zum

Ausleihen und zehn weitere Abstellplätze für private Pedelecs. Die E-Bike-

Station erweitert das Angebot der Anschlussmobilität am Bahnhof und

ermöglicht insbesondere Berufspendlern eine umweltfreundliche und

individuelle Alternative zum Auto.

„Mit dem Start der E-Bike-Station in Herrenberg ist ein weiterer Baustein der

Vernetzung von Elektromobilität in der Region Stuttgart gesetzt“, erklärte

Rainer Gessler, Leiter der Geschäftsstelle NAMOREG im Ministerium für

Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, am 23. Juli 2015 anlässlich

der Eröffnung. „Mit dem Konzept der Pedelec-Stationen sollen sowohl

Pendler, als auch Touristen angesprochen werden: Mit dem Pedelec zum

Bahnhof und mit der Bahn weiter zur Arbeit, oder am Bahnhof ankommen

und dann mit dem Pedelec Ausflüge in die wunderschöne Umgebung

machen, wie hier in Herrenberg – so sieht intelligente Vernetzung

umweltfreundlicher Verkehrsmittel aus“, so Gessler weiter. Bundesweit

setze sich die Region Stuttgart mit diesem Projekt an die Spitze, denn

nirgendwo in Deutschland gebe es ein derartig innovatives System. Dies

betreffe sowohl die technische Umsetzung des Projektes mit einfachen und

zugleich sicheren Zugangsmöglichkeiten rund um die Uhr, als auch die

attraktiven tariflichen Regelungen zur Nutzung der Pedelecs.

Ein besonders niedriger Nachttarif von maximal zwei Euro ermöglicht es

Berufspendlern, das Pedelec am Abend mit nach Hause zu nehmen und

am nächsten Morgen wieder an den Bahnhof zu fahren. Durch Vernetzung

mit den anderen Stationen wird ferner die ganzjährige „Einwegausleihe“ mit

dem VVS-Mobilpass ermöglicht, Nutzer können die Pedelecs also an der

einen Station ausleihen und an einer anderen abgeben. Damit ist es

möglich, von Herrenberg mit dem Pedelec nach Waiblingen zu fahren und

mit der Bahn dann zurück nach Herrenberg.

Für die Station in Herrenberg kommt ein neuer Typ Pedelec zum Einsatz,

der eigens für den Ausleihbetrieb entwickelt wurde. Das robuste,

selbstladende Pedelec ist eine wichtige Voraussetzung für den

ganzjährigen Rund-um-die-Uhr-Betrieb der Stationen. Die Entwicklung des

Fahrzeugs wurde durch NAMOREG gefördert, das Programm des Landes,

in dem NETZ-E-2-R verortet ist.

NETZ-E-2-R ist Teil des Förderprogramms „Modellregion für nachhaltige

Mobilität“ von Verband Region Stuttgart und Wirtschaftsförderung Region

Stuttgart GmbH (WRS) und gehört zum baden-württembergischen

Schaufenster Elektromobilität Livinglab BWe mobil. Bis zu 15 Kommunen in

der Region Stuttgart planen im Rahmen des Förderprogramms die

Installation gleicher oder ähnlicher Stationen. Bereits am 14. September

wird die sechste Station in Ludwigsburg eröffnet.

Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Thomas S. Bopp,

bezeichnete das Projekt als „Paradebeispiel für nachhaltige Mobilität und

gleichzeitig für die gute Zusammenarbeit zwischen Kommunen und der

Region Stuttgart“. Die Kombination von Bussen und Bahnen mit

individuellen Fortbewegungsmitteln sowie das „Teilen“ von Rädern werden

bald so selbstverständlich wie das Carsharing heute. Um noch mehr

Menschen von der Straße auf die Schiene zu bringen, plane die Region,

den Ausbau von S-Bahnhöfen zu „attraktiven Dienstleistungszentren

jedweder Mobilität und Informationstechnologie“ zu fördern.

„Teilen liegt absolut im Trend. In der Kombination mit umweltfreundlicher

Mobilität ist die neue Verleihstation für Pedelecs ein echter Gewinn für

Herrenberg und ein Mosaikstein für unser zukunftsfähiges

Verkehrskonzept“, betonte Oberbürgermeister Thomas Sprißler bei der

Eröffnung.

„Der VVS freut sich sehr, dass es immer mehr Möglichkeiten gibt, die

umweltfreundlichen Pedelecs mit dem VVS-Mobilpass zu nutzen – und das

zu besonders günstigen Konditionen“, so VVS-Geschäftsführer Horst

Stammler. Wer ein Pedelec mit dem Mobilpass ausleihen möchte, muss

sich lediglich beim Anbieter „nextbike“ registrieren und die Karte einmalig

für diesen Dienst freischalten lassen. Das Ausleihen geht danach ganz

einfach über das Kartenlesesystem am Eingang der Station, die

Ausleihgebühren werden abgebucht. Mobilpass-Nutzer genießen neben der

praktischen Ausleihe einen weiteren Vorteil: Die VVS-Stammkunden

erhalten günstige Sondertarife und zahlen für die Nutzung der Pedelecs bis

zu 25 Prozent weniger. Mit der Inbetriebnahme der E-Bike-Station komme

ein weiterer Mobilitätsbaustein im Umweltverbund hinzu, so Stammler. Der

öffentliche Nahverkehr mit Bus und Bahn werde am Bahnhof Herrenberg

optimal mit dem Fahrrad vernetzt – sei es für touristische oder berufliche

Zwecke.

 

Hintergrundinformationen

 

Partner-Kommunen des Projekts „Vernetzte E-Bike-Anschlussmobilität an Bahnhaltepunkten in der Region Stuttgart“ (NETZ-E-2-R):

Im Rahmen des Förderprogramms „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ von Verband und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart haben sich rund 15 Kommunen in der Region entschieden, eine solche E-Bike-Station einzurichten. Bereits in Betrieb sind die Stationen in Bietigheim-Bissingen, Schwieberdingen, Waiblingen, Vaihingen an der Enz und Herrenberg. Bis Ende dieses Jahres nehmen vier weitere Städte ihre E-Bike-Stationen in Ludwigsburg, Göppingen, Holzgerlingen und Filderstadt in Betrieb. Im Frühjahr 2016 eröffnen sieben weitere Stationen (Fellbach, Kirchheim a.N., zwei Stationen in Schorndorf, Gerlingen, Plochingen, Remseck a.N.). Damit entsteht im Rahmen des Projekts ein deutschlandweit einzigartiges Netz an E-Bike-Stationen mit 15 beteiligten Kommunen und insgesamt 16 Stationen – verteilt auf das gesamte VVS-Gebiet.

www.nachhaltige-mobilitaet.region-stuttgart.de

www.e-bike-stationen.de

 

Nextbike – Nutzung der Station

Vor der ersten Nutzung ist eine Registrierung bei nextbike nötig. Diese kann direkt am Terminal, online oder per App erfolgen. Zur Ausleihe oder Rückgabe muss einfach der VVS-Mobilpass bzw. die Kundenkarte angehalten oder ein PIN eingegeben werden. Die Tür öffnet sich automatisch, das EBike kann entnommen bzw. der Parkplatz für ein privates Rad in Anspruch genommen werden. Die Rückgabe funktioniert genauso.

Regulär kostet die Ausleihe 2 Euro pro Stunde und 16 Euro für den ganzen Tag. Dazu gibt es noch einen preiswerten Nacht-Tarif und VVS-Kunden fahren generell vergünstigt. Die nextbike GmbH, die in mehr als 30 deutschen Städten öffentliche Fahrradverleihsysteme betreibt, stellt die Systemplattform für die E-Bike-Station. Einmal registriert, können alle von nextbike betriebenen Systeme genutzt werden – deutschlandweit wie international.

www.nextbike.de

 

Modellregion für nachhaltige Mobilität – Verband und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart

Die Region Stuttgart lebt mehr als andere von einer funktionierenden Mobilität und ist auf mobile Menschen angewiesen. Nachhaltige Mobilität bedeutet eine für die Menschen gesunde, umweltfreundliche und zugleich auch effiziente Art der Fortbewegung. Im Vordergrund steht die Vernetzung verschiedener Verkehrsträger wie Bus, Bahn, Auto, Pedelec und Fahrrad entlang von Wegeketten. Dazu hat die Region Stuttgart das Förderprogramm „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ ins Leben gerufen und mit 7,5 Millionen Euro für die Jahre 2012 bis 2020 ausgestattet.

 

www.nachhaltige-mobilitaet.region-stuttgart.de

Nachhaltig mobile Region Stuttgart „NAMOREG“

Die „Nachhaltig mobile Region Stuttgart“ (NAMOREG) wurde am 1. April 2011 gemeinsam vom Land Baden-Württemberg, dem Verband Region Stuttgart und der Stadt Stuttgart gegründet. Ziel ist es, innovative und nachhaltige Mobilitätskonzepte exemplarisch in der Region Stuttgart zu entwickeln und umzusetzen. Andere Regionen im Land können diese Konzepte übernehmen.

www.namoreg.de

 

Schaufenster Elektromobilität „LivingLab BWe mobil“

Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.

Im baden-württembergischen Schaufenster LivingLab BWe mobil erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität in der Praxis und werden dabei zusätzlich vom Land Baden-Württemberg und von der Region Stuttgart in hohem Maße durch eigene Fördermittel unterstützt. Die rund 40 Projekte konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe und sorgen auch international für eine große Sichtbarkeit. Das LivingLab BWe mobil steht für vielfältige ineinandergreifende Projekte, die Elektromobilität vom E-Bike über den E-PKW bis hin zum elektrischen Transporter und Plug-in-Linienbussen für jedermann erfahrbar machen. Die Projekte beschäftigen sich mit der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger, mit Flotten und gewerblichem Verkehr, Infrastruktur und Energie, Wohnen und Elektromobilität, Stadt- und Verkehrsplanung, Fahrzeugtechnologie, Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung. Koordiniert wird das LivingLab BWe mobil von der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).

Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org. Informationen zum LivingLabBWe mobil unter www.livinglab-bwe.de.