Erfolgreiches erstes Halbjahr für den VVS

Seit Januar über vier Millionen mehr Fahrten mit Bus und Bahn – Höchste Zuwächse beim FirmenTicket und beim SeniorenTicket

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) nimmt Fahrt auf: Im ersten Halbjahr 2014 wurden 174 Millionen Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Region Stuttgart unternommen. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des letzten Jahres sind das 4,2 Millionen zusätzliche Fahrten mit Bus und Bahn bzw. 2,5 Prozent. Dabei wurde schon berücksichtigt, dass der VVS zum Jahresbeginn sein Verbundgebiet auf die Schienenstrecke im Landkreis Göppingen und die Stadt Lorch im Ostalbkreis erweitert hatte. Die Fahrten aus den „Erweiterungsgebieten“ wurden heraus gerechnet.

 

Das Ergebnis ist vor allem deshalb besonders erfreulich, weil der VVS zum Jahresbeginn auf einem hohen Niveau gestartet ist. 2013 war mit einem Fahrgastplus von 3,2 Prozent das Rekordjahr in der Geschichte des VVS. Innerhalb von nur zwei Jahren ist das Beförderungsaufkommen damit um fast 6 Prozent gestiegen. Besonders positiv haben sich das FirmenTicket und das SeniorenTicket entwickelt. Bei diesen beiden Tickets hat der VVS strukturelle Verbesserungen im Angebot vorgenommen, die von den Kunden gut angenommen werden.

 

Der Berufsverkehr hat sich von Januar bis Juni 2014 positiv entwickelt. Die Zahl der Fahrten ist um 3,9 Prozent gestiegen. Ein hohes Wachstum konnte beim FirmenTicket verzeichnet werden. Das Angebot des FirmenTickets wurde zum 1. April noch einmal modizifiert: Firmen, die ihren Mitarbeitern einen Fahrtkostenzuschuss bezahlen, erhalten einen Rabatt von 10 Prozent auf das JahresTicket. Firmen, die keinen Zuschuss bezahlen, aber mehr als 50 Tickets abnehmen, erhalten einen Rabatt von 5 Prozent auf das JahresTicket. Auch kleinere Unternehmen haben seit April wieder die Möglichkeit, für ihre Mitarbeiter ein günstiges FirmenTicket zu bekommen, sofern sie ihren Mitarbeitern einen Fahrtkostenzuschuss zahlen. Der VVS ist zum Jahresbeginn mit knapp unter 50.000 FirmenTickets gestartet und liegt aktuell bei rund 55.000 – eine Steigerung von rund 10 Prozent.

 

„Vorreiter beim FirmenTicket war die Landeshauptstadt Stuttgart, die ihren Mitarbeitern einen Zuschuss von fast 30 Euro pro Monat gewährt“, informiert VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger, der sich beim Gemeinderat der Landeshauptstadt für diesen wegweisenden Beschluss bedankt. „Wir erhoffen uns hierdurch eine Signalwirkung für weitere Arbeitgeber in der Region Stuttgart“, ergänzt Hachenberger. Seit der Einführung im April haben sich bereits 8.600 städtische Beschäftigte für dieses günstige Ticket entschieden, darunter 3.200 Neukunden.

 

Das höchste  Wachstum verzeichnete der VVS im ersten Halbjahr beim Verkauf der SeniorenTickets (+ 8,4 Prozent). Auch hier besonders erfreulich: Die Zahl der Abonnenten ist überdurchschnittlich gestiegen – von knapp 15.500 im Januar auf gut 18.300 im Juni. Dazu kommen noch rund 10.800 Kunden, die ihr netzweit gültiges SeniorenTicket in einer Verkaufsstelle erwerben. Der Grund für das Wachstum: Seit Jahresbeginn gilt das JahresTicket für die Senioren auf allen Strecken innerhalb des VVS-Netzes, also verbundweit. Früher mussten die Senioren einen Aufpreis von 22 Euro pro Monat zahlen, wenn sie außerhalb ihrer „Heimatzone“ fahren wollen. Jetzt können die Senioren für nur 41 Euro pro Monat im gesamten VVS-Netz fahren: „Ein unschlagbar günstiges Angebot, mit dem wir viele Senioren glücklich gemacht haben. Den Schwung, den wir zunächst mit  der Abschaffung der Sperrfrist und den attraktiven Abo-Konditionen in den Markt gebracht haben, konnten wir damit noch ein zweites Mal toppen“, erklärt VVS-Geschäftsführer Horst Stammler diese Entwicklung. Stammler verweist darauf, dass „die Senioren für uns ein wichtiger Zukunftsmarkt“ seien, da sie die Bevölkerungsgruppe sei, die am stärksten wächst.

 

Im Ausbildungsverkehr lässt sich trotz des seit Jahren schleichenden Rückgangs der Schülerzahlen noch ein Plus erreichen. Die Steigerung um 2,4 Prozent ist vor allem auf die Studierenden zurückzuführen, die mit dem StudiTicket unterwegs sind. Aufgrund der erneut stark wachsenden Studierendenzahlen an den Hochschulen der Region stieg die Anzahl der Fahrten mit StudiTicket um 5,6 Prozent. Fast die Hälfte der StudiTickets werden inzwischen online gekauft, was die Verkaufsstellen entsprechend entlastet.

 

Eine hohe Bedeutung hat nach wie vor der Gelegenheitsverkehr mit Einzel-, 4er- und TagesTickets. Im Gelegenheitsverkehr war ein leichtes Plus von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Die neuen Medien kommen bei den Gelegenheitskunden durchaus an: Im ersten Halbjahr wurden fast 700.000 Einzel-, Kurzstrecken- und TagesTickets per Handy oder online gekauft – 85 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones macht sich hier bemerkbar. Die EinzelTickets gibt es per Handy übrigens mit Rabatt – nämlich zum Preis des 4erTickets.

 

Insgesamt hat der VVS im ersten Halbjahr 2014 fast 229 Millionen Euro (inklusive Schwerbehinderten-Abgeltung) eingenommen und damit rund 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (sz)