Fahrgäste aus Hepsisau und Neidlingen sollen künftig pünktlicher in Kirchheim ankommen

Fahrgäste müssen zwar in Weilheim umstiegen – Fahrplan wird aber übersichtlicher und Fahrplanangebot wird ausgebaut

Ab 1. Januar ändert sich der Busverkehr im südlichen Umland von Kirchheim. Davon betroffen sind die Linien 170, 173, 174, 175, 176, 177 und 177.1. Die Busse werden künftig von der neu gegründeten Firma WBG (Württembergische Bus-Gesellschaft mbH) gefahren. Dadurch ergeben sich für die Fahrgäste viele Verbesserungen.

Künftig fahren alle Busse der Linien 173, 174, 175, 176, 177 einheitlich zur Minute 16 und 46 ab und kommen alle zur Minute 13 und 43 an. Dadurch können Fahrgäste besser zwischen den einzelnen Linien umsteigen. Um 20.46 Uhr fährt ein zusätzlicher Bus ab Kirchheim, damit wird der Halbstundentakt montags bis freitags um eine Stunde verlängert. An den Wochenendnächten (auf Samstag, auf Sonntag und vor Feiertagen) fahren die Busse ebenfalls um eine Stunde länger. Der letzte Bus fährt in Kirchheim um 1.16 Uhr los. Durch den verstärkten Einsatz von Gelenkbussen in der Hauptverkehrszeit haben deutlich mehr Fahrgäste in den Bussen Platz.

Auf der Linie 174 zwischen Kirchheim und Neidlingen bzw. Hepsisau wird der Fahrplan übersichtlicher und die Busse sollen pünktlicher in Kirchheim ankommen. Dritter Vorteil: Es werden deutlich mehr Fahrten geboten. Das neue Buskonzept, das von einem Verkehrsplaner im Auftrag des Landkreises Esslingen und der Kommunen in der Raumschaft Kirchheim ausgearbeitet wurde, ist mit den Verwaltungen in Weilheim und Neidlingen abgestimmt worden.

Die Linie 174 war bisher zwischen Kirchheim und Neidlingen unterwegs. Ab nächstem Jahr fährt sie von Montag bis Freitag von Weilheim über Hepsisau nach Neidlingen und auf dem gleichen Weg wieder zurück und zwar in den Hauptverkehrszeiten alle halbe Stunde, ansonsten stündlich. Fahrgäste aus Kirchheim müssen dann zwar in Weilheim umsteigen und haben in der Regel sechs Minuten Aufenthalt. Durch die Entkopplung der beiden Strecken Kirchheim – Weilheim und Weilheim – Neidlingen sind die Busse künftig jedoch weniger verspätungsanfällig. Der Busverkehr im Raum Kirchheim/Weilheim soll damit pünktlicher werden. Bisher hatten Fahrgäste, die auf die S-Bahn oder andere Buslinien umstiegen, mitunter das Nachsehen, weil die Busse zu spät in Kirchheim ankommen.

In Zukunft haben Fahrgäste aus Hepsisau unter der Woche tagsüber ein durchgehendes Angebot sowohl Richtung Kirchheim als auch Richtung Neidlingen, da jeder Bus der Linie 174 über Hepsisau fährt. Früher haben die Busse den Ort nur zu bestimmten Uhrzeiten angefahren, um Zeit zu sparen. Einige Busse sind auch nur zwischen Weilheim und Hepsisau gependelt, sodass aufwändige Parallelfahrten entstanden sind. Durch die Änderungen wird der Fahrplan der Linie 174 übersichtlicher und dadurch für die Fahrgäste besser merkbar. Der Fahrplan unterscheidet im Wesentlichen nur noch zu den Unterrichtszeiten nach Schul- und Ferientagen, während er bisher fast stündlich unterschiedlich war.

Durch die wegfallenden Parallelfahrten können künftig mehr Fahrten zwischen Neidlingen und Kirchheim angeboten werden:

· an Schultagen 4 Fahrtenpaare,

· an Ferientagen 6 Fahrtenpaare und

· an Sonn- und Feiertagen 1 Fahrtenpaar zusätzlich

Am Wochenden und abends bleibt die durchgehende Anbindung Neidlingen – Kirchheim erhalten und wird neu von der Linie 177 übernommen. Ebenso bestehen im Schülerverkehr von und zu den Kirchheimer Schulen zu den Hauptunterrichtszeiten direkte Busverbindungen Neidlingen bzw. Hepsisau – Kirchheim durch die Linie 177.

Infos zur Ausschreibung

Seit 2009 gibt es eine EU-Verordnung, die vorschreibt, dass alle Buslinien, die öffentlich gefördert werden, nach bestimmtern Regeln ausgeschrieben werden müssen. Die Übergangszeit dafür endet 2019. Das heißt, bis Dezember 2019 müssen alle Linien vergeben sein. Im Landkreis Esslingen sind es insgesamt elf Linienbündel.

Das Linienbündel 8 des Landkreises Esslingen, der Verkehr im südlichen Umland von Kirchheim, ist die erste Ausschreibung für Busverkehre, die im VVS-Gebiet von einem Verbundlandkreis durchgeführt wurde. Nach der Veröffentlichung am 12. März 2016 haben sich bis zur Abgabefrist am 9. Mai 2016 vier Verkehrsunternehmen beworben.

Der Zuschlag des Landkreises ging am 21. Juni 2016 an die neu gegründeten Firma WBG (Württembergische Bus-Gesellschaft mbH). WBG gehört zur Transdev-Gruppe und ist Schwestergesellschaft von OVR, die bereits im VVS-Gebiet aktiv ist. Das Bündel 8 umfasst die Linien 170, 173, 174, 175, 176, 177 und 177.1. Die insgesamt 16 Busse (davon drei Gelenkbusse) der sieben Linien legen im Jahr rund 1,1 Millionen Kilometer zurück.

Die WBG selbst fährt gut ein Drittel des Verkehrs und hat dafür 13 Busfahrer im Einsatz. Der Rest wird von den Subunternehmen Fischer, Weissinger und Winkler gefahren, die bereits bisher im Einsatz waren. (Uli)