GR Omnibus fährt ab Jahresbeginn bisherige Linien der END-Verkehrsgesellschaft als „Filder-Express“

Busunternehmen präsentiert neue Fahrzeuge

Ab 1. Januar 2016 übernimmt das Busunternehmen GR Omnibus GmbH (GRO) die Linien 119, 120, 121, 122 und 131. Sie wurden bislang von der END-Verkehrsgesellschaft betrieben und verbinden die Städte und Gemeinden Denkendorf, Esslingen, Neuhausen und Ostfildern und binden das Krankenhaus Ruit sowie den Flughafen an. Geschäftsführer des in Ostfildern ansässigen Busunternehmens ist Erhard Kiesel.

Moderne Busse mit viel Komfort

Anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Linien hat GRO sechs neue Mercedes-Benz Citaro Busse erworben, die heute in Denkendorf vorgestellt wurden. Die vier Solo- und zwei Gelenkbusse sind nach modernsten Komfort- und Umweltstandards ausgerüstet. „Die neuen Busse sind komplett barrierefrei. An der zweiten Bustür sind elektrische Klapprampen installiert, die von unseren Fahrern per Fernbedienung betätigt werden. So können Fahrgäste, die nicht so gut zu Fuß oder Personen, die mit Kinderwagen unterwegs sind, mühelos in den Bus steigen. Außerdem sind sie alle mit Klimaanlagen ausgestattet“, verkündete Kiesel.

Der GRO-Geschäftsführer verweist ferner auf die Ausstattung mit W-LAN, mit der sein Unternehmen in der Region Stuttgart eine Vorreiterrolle übernimmt.

Axel Stokinger, Geschäftsleiter Vertriebsorganisation Deutschland EvoBus (Daimler-Tochterunternehmen), überreichte heute symbolisch die Schlüssel für die neuen Busse.

Thomas Hachenberger, VVS-Geschäftsführer, hieß GRO als neues Verbundmitglied herzlich willkommen: „Wir begrüßen GR Omnibus ganz herzlich als neues Mitglied in unserem Verbund. Wir freuen uns zusammen mit unseren Fahrgästen, dass mit der Übernahme durch GRO zahlreiche Fahrplanverbesserungen eingeführt werden und wünschen Herrn Kiesel und seinem Team einen guten und reibungslosen Start.“

Von END zum Filder-Express

Nachdem die END-Verkehrsgesellschaft einem Beschluss ihrer Gesellschafter folgend zum Jahresende ihre Geschäftstätigkeit beendet hatte, musste ein neuer Betreiber gefunden werden. Der Landkreis Esslingen als Aufgabenträger für den Busverkehr hat eine sogenannte Vorabbekanntmachung zur Neuvergabe der Verkehre im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Zur Finanzierung dieser Verkehre tragen neben den Fahrgeldeinnahmen weitere Erlöse durch die vom Verband Region Stuttgart erlassene „Allgemeine Vorschrift“ für die Festsetzung von Höchsttarifen bei. Durch diese Satzung werden eigenwirtschaftliche Anträge wie im Falle GRO ermöglicht. „Die Busunternehmen hatten europaweit die Möglichkeit, innerhalb von drei Monaten nach der Vorabbekanntmachung einen eigenwirtschaftlichen Antrag einzureichen. Nachdem beim Regierungspräsidium Stuttgart als zuständige Genehmigungsbehörde drei eigenwirtschaftliche Anträge eingegangen sind, erhielt GRO die Genehmigung zur Durchführung des Verkehrs ab 1. Januar 2016. Auch wir als Aufgabenträger betreten damit Neuland“, erklärte Dr. Marion Leuze-Mohr, Erste Landesbeamtin des Landkreises Esslingen.

Neuer Fahrplan mit vielen Verbesserungen

Die GRO hat in ihrem Genehmigungsantrag mehrere Änderungen im Fahrplanangebot vorgenommen. Mit Betriebsaufnahme ab Januar 2016 können sich die Fahrgäste über zahlreiche Fahrplanverbesserungen freuen.

Linie 119 (Esslingen – Denkendorf)

Künftig gibt es montags bis freitags im Abend- und Spätverkehr drei zusätzliche Fahrten vom Esslinger ZOB bis Ostfildern-Nellingen. Samstagsabends und in der Nacht auf Sonntag kommen drei zusätzliche Fahrten, sonntags eine Fahrt bis Nellingen hinzu. In umgekehrter Fahrtrichtung, also von Nellingen nach Esslingen ZOB, gibt es montags bis freitags sowie samstags drei neue Fahrten. An Sonntagen gibt es im Frühverkehr zwei Fahrten mehr.

Linie 120 (Esslingen–Neuhausen(–Wolfschlugen))

In Richtung Neuhausen/Wolfschlugen werden drei neue Fahrten angeboten: Jeweils zwei Fahrten pro Werktag im Spätverkehr und

Samstagmittag auf der Strecke zwischen Esslingen und Scharnhausen sowie jeweils eine zusätzliche Fahrt an allen Wochentagen im Spätverkehr zwischen Nellingen und Scharnhausen.

Zudem werden morgens und nachmittags drei Fahrten von Montag bis Freitag und vier Fahrten am Samstag bis nach Wolfschlugen Löwen verlängert. Morgens werden auf der Rückrichtung zwischen Scharnhausen und Esslingen montags bis freitags drei Fahrten, an Samstagen fünf sowie an Sonntagen drei Fahrten angeboten.

Von Neuhausen nach Scharnhausen gibt es an allen Tagen eine zusätzliche Fahrt um 1.02 Uhr. Montags bis freitags beginnen zusätzlich drei Fahrten und an Samstagen vier Fahrten bereits in Wolfschlugen Löwen.

Linie 121 (Oberesslingen–Denkendorf–Neuhausen)

Der Fahrplan bleibt auf dieser Linie unverändert.

Linie 122 (Esslingen ZOB–Flughafen/Messe)

Nachts werden an allen Wochentagen zwei zusätzliche Fahrten vom Esslinger ZOB nach Scharnhausen angeboten. In umgekehrter Richtung fahren im Frühverkehr künftig ebenfalls an allen Wochentagen zwei zusätzliche Busse von Scharnhausen zum Esslinger ZOB. Zur CMT, zur Frühjahrsmesse und zum Messeherbst werden die Verstärkerfahrten wie bisher angeboten.

Linie 131 (Esslingen ZOB–Heumaden(–Scharnhausen))

Ab Jahresbeginn halten die Busse auch wieder an der Haltestelle Ruit Kirche. Montags bis freitags gibt es im Frühverkehr zwei zusätzliche Fahrten von Heumaden zum Esslinger ZOB.

Hintergrundinformationen

END-Verkehrsgesellschaft

Die END-Verkehrsgesellschaft blickt auf 90 Jahre Verkehrsgeschichte zurück, die mit dem Straßenbahnverkehr zwischen Esslingen, Nellingen und Denkendorf begann. Ab 1955 betrieb die END ihre Linien nicht mehr ausschließlich mit Straßenbahnen, sondern teilweise auch mit Omnibussen. 1978 wurde der Straßenbahnbetrieb komplett eingestellt, ab diesem Zeitpunkt bedienten 24 Busse auf fünf Linien die Haltestellen in Esslingen und der Fildergemeinden. Im Jahr 2000 eröffnete die Stuttgarter Straßenbahnen AG die Linie U7 von Stuttgart nach Ostfildern, wodurch auch die Busverbindungen der END neu strukturiert worden. Anteilseigner der END-Verkehrsgesellschaft waren die Städte Esslingen und Ostfildern, die Gemeinden Denkendorf und Neuhausen sowie die Stuttgarter Straßenbahnen AG. Die END beförderte zuletzt rund 5,2 Millionen Fahrgäste und leistete mit ihren angemieteten Bussen rund 1,9 Millionen Wagenkilometer pro Jahr.

Gerhard Ruffner Omnibus (GRO)

Das Busunternehmen Schlienz Tours mit Sitz in Kernen hat zum 1. Januar 2015 die Aktivitäten des Busunternehmers Gerhard Ruffner Omnibusverkehr übernommen und eine neue GmbH namens GR Omnibus gegründet. Mit der Übernahme setzt GRO eine Tradition fort: Altunternehmer Gerhard Ruffner war einst im Auftrag der END-Verkehrsgesellschaft auf den END-Linien unterwegs. GRO verfügt zum Start über eine Flotte von 30 Bussen. Geschäftsführer der GRO ist Erhard Kiesel. Die Gesellschaft hat zur Betriebsaufnahme rund 50 Mitarbeiter. (pk)