Die Corona-Krise hat in den vergangenen Monaten das Leben der gesamten Gesellschaft überschattet. Doch zwischendurch gab es hin und wieder auch gute Nachrichten. Dazu gehörte beispielsweise die Einführung des StadtTickets. Seit 1. April 2020 fahren die Bürger von Bietigheim-Bissingen günstiger Bus und Bahn. Die StadtTickets werden als TagesTicket verkauft und kosten drei Euro. Die GruppenTicket-Variante für bis zu fünf Personen ist für sechs Euro erhältlich. Sie gelten einen Tag lang – und zusätzlich bis 7 Uhr am nächsten Morgen – für beliebig viele Fahrten im gesamten Stadtgebiet, also auch in allen Teilorten. Möglich wird das neue Angebot durch einen geschätzten jährlichen Zuschuss der Stadt in Höhe von 124.000 Euro, die so die fehlenden Einnahmen der Verkehrsunternehmen ausgleicht.
„Ich bin dem Gemeinderat dankbar, dass er meinem spontanen Vorschlag im Dezember gefolgt ist und der Einführung des verbilligten Stadttickets zugestimmt hat“, betont OB Jürgen Kessing. „So können wir jetzt noch mehr Menschen zum ÖPNV bewegen“ ergänzt der Oberbürgermeister.
„Alle 1.500 Busse im VVS werden jetzt Schritt für Schritt mit Trennscheiben ausgerüstet. Sie sollen die Fahrgäste und die Busfahrer vor Ansteckung schützen und gleichzeitig den Ticketverkauf im Bus wieder ermöglichen“, informiert VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Alternativ kann man sich das Ticket über die App „VVS mobil“, am Automaten oder im Reisezentrum am Bahnhof kaufen.
Die Busse, die bereits mit Trennscheibe fahren, sind in der Windschutzscheibe mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Das große „V“ steht dabei für „Vordereinstieg“ und „Tickets beim Fahrer“. Das Schild soll den wartenden Fahrgästen an der Haltestelle eine klare Orientierung geben. Das Busunternehmen Spillmann, das den Stadtverkehr in Bietigheim-Bissingen betreibt, hat den Einbau der Trennscheiben bereits abgeschlossen.
Viele Städte und Kommunen im VVS bieten das StadtTicket bereits seit Längerem an und haben damit einen Verkaufsschlager gelandet. „Langsam kehrt wieder Normalität in den Alltag ein und die Busse werden wieder voller. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Bietigheim-Bissingen sehr gute Erfahrungen mit dem StadtTicket machen werden“, ergänzte Hachenberger.
Ab der zweiten Fahrt sparen
Der Vorteil des neuen StadtTickets liegt auf der Hand. Wer sich früher beispielsweise für zwei Fahrten in Bietigheim-Bissingen zwei EinzelTickets für insgesamt 5,20 Euro kaufen musste, braucht inzwischen nur noch drei Euro für ein TagesTicket zu bezahlen. Damit fährt man ab der dritten Fahrt kostenlos. Da die meisten Kunden hin und zurück fahren, dürfte sich das neue StadtTicket zum Basisangebot im Gelegenheitsverkehr entwickeln. Der Verkauf von Einzel- und 4er-Tickets wird zu Gunsten des deutlich attraktiveren StadtTickets zurückgehen.
Nutzen fünf Personen das GruppenTagesTicket, bedeutet das, dass jeder nur 1,20 Euro zahlt. Das neue Angebot gilt nicht nur in den Bussen, sondern auch in der Regionalbahn zwischen den Stationen Bietigheim-Bissingen und Bietigheim-Ellental. Das StadtTicket gibt es in den Bussen, an den Automaten, im Reisezentrum im Bietigheimer Bahnhof und auch als HandyTicket über die beliebte App „VVS Mobil“.
Im Landkreis Ludwigsburg ist das StadtTicket neben Bietigheim-Bissingen auch in Asperg, Besigheim, Ditzingen, Kornwestheim, Ludwigsburg, Markgröningen, Remseck und Tamm erhältlich. (ps)