"Herr Deiß ist eine Institution für seine Fahrgäste"

Jürgen Deiß ist Busfahrer des Jahres im Landkreis Esslingen - VVS verleiht Auszeichnung zum 14. Mal

Jürgen Deiß vom Busunternehmen GRO (GR Omnibus GmbH), einem Unternehmen der Schlienz-Tours-Gruppe, ist von den VVS-Fahrgästen zum Busfahrer des Jahres 2017 im Landkreis Esslingen gewählt worden. Landrat Heinz Eininger, VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Erhard Kiesel, GRO-Geschäftsführer, haben dem Busfahrer heute gratuliert und ihm jeweils einen Gutschein für das Theaterhaus in Stuttgart mit Restaurantbesuch sowie einen Reisegutschein überreicht.

Herr Deiß hat sich mit seiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit in die Herzen seiner Fahrgäste "gefahren". Auf fast jedem Stimmzettel des 56-Jährigen steht eine persönliche Geschichte, die die Fahrgäste mit dem Busfahrer verbinden. Eine Dame fasst es so zusammen: "Jürgen ist eine Institution für seine Fahrgäste. Seelentröster, Altenpfleger, Kinder- und Schülerbetreuer. Jeder Fahrgast kennt Jürgen und er kennt seine Mitfahrer. Die Fahrgäste sind froh, dass sie ihn haben. Stets freundlich und hilfsbereit bringt er uns auf der mit vielen Hindernissen gespickten Strecke sicher zum Ziel." Dass ihm das Wohl seiner Fahrgäste wichtig ist, wird auch bei der Begebenheit deutlich, die ein Fahrgast erzählt: "Ich bin älter und alleinstehend. An zwei Sonntagen musste ich in die Notaufnahme. Als Herr Deiß an meiner Wohnung vorbeifuhr und kein Licht brennen sah, hat er sich Sorgen gemacht und die Krankenhäuer abtelefoniert. Beide Male war ich im Marienhospital. Für mich ist er auf alle Fälle mein Busfahrer des Jahres."

Seit 21 Jahren sitzt der Welzheimer schon hinter dem Buslenkrad. Im Jahr 2000 hat er seinen Dienst bei GRO begonnen und meistert seitdem den Spagat zwischen den Herausforderungen im Straßenverkehr, das Einhalten des Fahrplans und den individuellen Bedürfnissen seiner Fahrgäste. "Wir sind froh, dass wir Busfahrer wie Herrn Deiß in unserem Landkreis haben. Immerhin sind sie Botschafter des ÖPNV und bestimmen seinen Ruf und die Qualität des Busverkehrs entscheidend mit", stellte Landrat Eininger fest.

Auch GRO-Chef Kiesel freut sich, dass einer seiner Mitarbeiter den Titel nach Hause gefahren hat: "Die GRO ist stolz, einen so guten Mitarbeiter im Team zu haben. Er hat nicht nur ein offenes Ohr für seine Fahrgäste, sondern verhält sich auch in stressigen Situationen zuvorkommend und ist sicher unterwegs." Der dreifache Familienvater fährt vorrangig auf den Fildern, vor allem die Linien 131 (Esslingen-Ruit- Heumaden-Scharnhausen) und die Linie 66 (Geschwister-Scholl-Gymnasium-Kühwasen), die die GRO im Auftrag der Stuttgarter Straßenbahnen AG fährt.

Mit dem jährlichen Wettbewerb "Busfahrer des Jahres" möchte der VVS allen Busfahrerinnen und Busfahrern für ihren täglichen Einsatz und ihr Engagement in einem immer anspruchsvolleren, stressigen Arbeitsumfeld danken. "Die besten Kolleginnen und Kollegen, die von den Fahrgästen besonders hervorgehoben wurden, zeichnen wir mit einer Urkunde aus", erklärte der VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Mit der Auszeichnung wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Busfahrer einen anstrengenden und gleichzeitig sehr verantwortungsvollen Job haben. Sie müssen im zunehmend dichten Straßenverkehr bei Wind und Wetter tags und nachts alles im Blick behalten und auch noch kundenfreundlich sein", meint Hachenberger. Außerdem müssen sie sich im Tarifsystem gut auskennen, um ihre Fahrgäste bei Fragen kompetent beraten zu können.

Im Fuhrpark des Busunternehmens mit Sitz in Ostfildern stehen 33 Busse, die auf fünf Linien fahren. Seit 2015 ist GRO auf den ehemaligen END-Linien auf den Fildern unterwegs. Im Auftrag der SSB fährt GRO auf drei Linien.

Im Verbundgebiet gibt es 422 Buslinien, davon 96 im Landkreis Esslingen. Von den fast 40 Busunternehmen im VVS fahren dort 17. Im Landkreis Esslingen legen die Busse im Jahr 13 Millionen Kilometer zurück und befördern dabei 29 Millionen Fahrgäste.

Der Wettbewerb "Busfahrer des Jahres" wird vom VVS seit 2004 ausgeschrieben, also in diesem Jahr bereits zum 14. Mal. Die Stimmzettel hingen als "Swingcards" in den Bussen aus. Fahrgäste konnten ihre Stimme für ihren Lieblingsbusfahrer oder ihre Lieblingsbusfahrerin auch per E-Mail und auf Facebook abgeben. Beurteilt wurden vor allem Fahrstil, Freundlichkeit sowie fachliche Kompetenz bei Auskünften über Verbindungen und Tarife.

Die Fahrgäste haben in einer zweistufigen Wahl für ihren Favoriten gestimmt: Die beiden "Stimmenkönige" aus den einzelnen Landkreisen wurden auf der VVS-Homepage und auf der Facebook-Seite des VVS mit einem "Steckbrief" vorgestellt. Wer die meisten "Gefällt-mir-Klicks" und E-Mails erhalten hat, holte damit den Titel "Busfahrer des Jahres". (pk)