Stuttgarts Busfahrer des Jahres zaubert Fahrgästen ein Lächeln ins Gesicht

Martin Weese ist „Busfahrer des Jahres“ in der Landeshauptstadt Stuttgart

Martin Weese von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wurde zum „Busfahrer des Jahres 2022“ in Stuttgart gewählt. Die Fachbereichsleiterin für den Fahrbetrieb bei der SSB, Sieglinde Hahn, und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger gratulierten dem Gewinner und überreichten ihm einen Einkaufsgutschein im Wert von 200 Euro, den er in verschiedenen Geschäften in Stuttgart einlösen kann.

Wer mit Martin Weese unterwegs ist, bekommt oftmals warmherzige Ansagen wie diese zu hören: „Guten Abend liebe Fahrgäste, ich heiße Sie herzlich willkommen in der Buslinie 42. Kommen Sie gut nach Hause und genießen Sie Ihren Feierabend“, gibt ein begeisterter Fahrgast die Worte einer Lautsprecherdurchsage von Stuttgarts Busfahrer des Jahres wieder. Eine Mutter erzählt, wie sie und ihre zwei kleinen Kinder mit den Worten „Ja hallo, herzlich willkommen, nur hereinspaziert“ beim Einstieg begrüßt wurden. Martin Weese findet ein Lächeln, sich anschauen, ein Wort wechseln im Alltag wertvoll und aufbauend. „Und wenn es gerade passt – das ist mir ganz wichtig – gebe ich gerne etwas Gutes, kleine Freundlichkeiten, einfache Aufmerksamkeiten an meine Fahrgäste weiter. In den allermeisten Fällen kommt es auch zu mir zurück.“

Martin Weese nimmt bewusst den Kontakt zu den Menschen im Fahrgastraum auf, wünscht allen einen schönen Tag, einen angenehmen Feierabend, einen guten Heimweg, oder einfach: „Kommen Sie gut an Ihr Ziel.“ Die Wandergruppe verabschiedet Martin Weese mit Wünschen für gutes Wetter und gemütliche Einkehr, den Schülern wünscht er schöne Ferien, Veranstaltungsbesuchern viel Spaß und gute Unterhaltung. „Manchmal sind die Fahrgäste daraufhin positiv überrascht, applaudieren oder sagen, dass es so etwas heutzutage leider viel zu selten gibt und ihnen die Worte einfach guttun.“

Ein positiver Kontakt senke letztendlich, so Martin Weese, den Stresslevel für seine Fahrgäste und für ihn selbst als Busfahrer auch. „Ich versuche, die Stimmung in meinem Bus immer so gut ich kann zu lesen und mich in meine Fahrgäste hineinzuversetzen.“ So informiert und erklärt er beispielsweise seinen Fahrgästen gerne, woher die Verspätung des Busses rührt, warum der Bus kurzfristig eine Umleitung fahren muss oder, wenn er es selber denn weiß, warum es da vorn gerade nicht weitergeht. „Damit kommen die Menschen zwar nicht schneller an ihr Ziel, aber es hilft zumindest ein bisschen gegen den Frust und der Frage nach dem Warum“, findet Martin Weese. 

Seit bald 20 Jahren hat der 54-Jährige eine Fahrberechtigung für Lkw und Busse, ist aber erst vor knapp anderthalb Jahren von einem privaten Busunternehmen zur SSB gekommen. Bei der SSB ist er vor allem auf den 40er, 50er, 60er und 90er Linien unterwegs.

Auch Weeses Vorgesetzte, Fachbereichsleiterin Sieglinde Hahn, freut sich über die verdiente Auszeichnung ihres Busfahrers. „Wenn man mit Herrn Weese spricht, merkt man sofort, wie sehr ihm das Wohl der Fahrgäste am Herzen liegt und dass Busfahren viele Facetten hat, die diesem Beruf auch seinen Reiz geben – vom Technischen bis hin zum Zwischenmenschlichen“, lobt sie den Fellbacher. Er habe die Ehrung verdient, stünde aber auch exemplarisch für seine rund 700 Kollegen und Kolleginnen, die mit den Bussen der SSB in der Landeshauptstadt unterwegs sind. Im gesamten VVS-Gebiet gibt es über 3.000 Busfahrer.

„Mit der Ehrung möchten wir Martin Weese unseren Dank und gleichzeitig allen Busfahrerinnen und Busfahrern unsere Hochachtung aussprechen, dass sie gerade auch während der Corona-Krise den öffentlichen Nahverkehr am Laufen gehalten haben“, so VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. „Die Fahrerinnen und Fahrer sind das Rückgrat des ÖPNV. Ohne ihren täglichen Einsatz wäre es nicht möglich, die Menschen zur Arbeit, in die Stadt oder zum Arzttermin zu bringen“, erklärt Hachenberger weiter. Gleichzeitig wolle man mit der Aktion für den Beruf des Busfahrers werben. „Das Nahverkehrsangebot in der Region wird stetig ausgebaut und der Bedarf an qualifiziertem Personal steigt. Noch nie war das Angebot so hoch wie in diesem Jahr – ohne fachkundiges Personal hinter dem Steuer wie Herrn Weese wäre das undenkbar“.

Der Wettbewerb „Busfahrer/in des Jahres“ wird seit 2004 vom VVS ausgeschrieben, also in diesem Jahr bereits zum 19. Mal. Fahrgäste konnten ihre Nominierungen für ihren Busfahrer des Jahres online einreichen und eine Jury aus Vertretern des VVS, der Verbundlandkreise und der regionalen Busunternehmen haben anschließend die „Busfahrer/innen des Jahres 2022“ in allen fünf Verbund-Landkreisen sowie der Stadt Stuttgart gewählt.

(nik)