VVS verleiht mutigem Busfahrer einen Sonderpreis für vorbildliche Zivilcourage

Alexander Hammer vom OVR verhindert einen Raubüberfall

VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger (re.) verleiht Busfahrer Alexander Hammer den Sonderpreis für Zivilcourage.

Zum ersten Mal verleiht der VVS einen Sonderpreis für vorbildliche Zivilcourage. Er geht an Alexander Hammer, der einen Raubüberfall auf eine Frau verhinderte, die gerade aus seinem Bus ausgestiegen war. Der 52-jährige hatte mit seinem Linienbus der Firma Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) in Backnang an der Haltestelle Berliner Ring angehalten. Nach dem Aussteigen beobachtet der Busfahrer im Außenspiegel, wie eine 50-jährige Frau vor dem Bus hin fiel, weil ein junger Mann versuchte, ihr die Tasche zu entreißen. Alexander Hammer fackelte nicht lang, sicherte seinen Bus und eilte der Frau zu Hilfe. Der Angreifer ließ von seinem Opfer ab und suchte das Weite. Der Busfahrer verständigte sofort die Polizei und beschrieb den Täter. Aufgrund der Hinweise nahm eine Polizeistreife den 22 Jahre alten Angreifer wenig später fest.

 

„Wir brauchen Busfahrer wie Alexander Hammer, die so hilfsbereit und mutig sind. Die sich auch in brenzligen Situationen für ihre Fahrgäste einsetzen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen“, sagte VVS-Geschäftsführung Thomas Hachenberger bei der Übergabe des Sonderpreises für vorbildliche Zivilcourage. Er lobte das Verhalten von Hammer und bezeichnete ihn als Vorbild nicht nur für seine Busfahrerkollegen sondern auch für die gesamte Gesellschaft. „In Zeiten, in denen immer mehr Menschen wegschauen, ist es besonders wichtig, beherzt einzugreifen oder Hilfe zu holen, wenn jemand in Not ist“, so Hachenberger. Als Dankeschön überreichte der VVS-Geschäftsführer einen Restaurantgutschein für die ganze Familie.

 

Für Alexander Hammer ist ein vorbildliches, hilfsbereites Verhalten gegenüber seinen Fahrgästen selbstverständlich, erzählt OVR-Geschäftsführer Horst Windeisen und bedankt sich bei „seinem“ Busfahrer. „Er ist ein Busfahrer mit Leib und Seele. Besonders schätzen wir an ihm seine Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit“ beschreibt Windeisen den 52-jährigen, über den sich noch nie jemand beschwert habe. Roland Schenkel, der direkte Vorgesetzte des dreifachen Familienvaters, ist auch voll des Lobes. „Er hat toll gehandelt, Ruhe bewahrt und beherzt eingegriffen. Das habe ich ihm gesagt, als er mich nach dem versuchten Raubüberfall gleich darüber informiert hat.“

 

Der Sonderpreis für vorbildliche Zivilcourage wurde vom VVS erstmals vergeben. Er soll künftig immer dann verliehen werden, wenn sich jemand – egal ob Busfahrer, Fahrgast, Lokführer, Passant – im Zusammenhang mit dem ÖPNV besonders für das Wohl eines anderen Menschen eingesetzt hat.

 

Im Verbundgebiet gibt es fast 400 Buslinien, die von knapp 40 Verkehrsunternehmen gefahren werden. Eins der größten Busunternehmer im VVS ist die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR), die im Jahre 1926 gegründet wurde und ihren Sitz in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis hat. Sie hat rund 220 Mitarbeiter und sechs Betriebshöfe. Mit 118 eigenen Fahrzeugen fährt die OVR 44 Buslinien mit einer Gesamtlinienlänge von 382 km. Dabei befördert sie rund 9,2 Millionen Fahrgäste jährlich und leistet mit ihren Fahrzeugen eine Fahrleistung von mehr als 3,8 Millionen Kilometer (fast 100 mal um die Erdkugel). Außer im VVS ist die OVR noch im Neckar-Alb-Donau Verkehrsverbund (naldo) sowie im Heilbronner Verkehrsverbund (HNV) tätig.