Wissenswertes
Die Herrenberger Stiftskirche besitzt mit 36 Glocken aus über 1000 Jahren das umfangreichste Kirchengeläut Deutschlands. Das Besondere an dieser Sammlung ist, dass man diese Glocken zu festgelegten Zeiten auch hören kann.
In der geräumigen Glockenstube unter der Zwiebelhaube des Kirchturms der Herrenberger Stiftskirche ist seit 1990 nach und nach eine seltene Glockensammlung entstanden. Die ganze deutsche Glockengeschichte wird in Beispielen gezeigt.
Die Sammlung umfasst neben den historischen Herrenberger Glocken (Armsünderglocke, Guldenglocke, Mittagsglocke, Kreuzglocke, Taufglocke) wertvolle Einzelstücke aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, darunter acht Leihglocken aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Auch die älteste Glocke Deutschlands, die Haithabuglocke, ist in einer Kopie zu sehen.
Die Ascharaglocke ist die Kopie einer über 800 Jahre alten romanischen Bienenkorbglocke aus Thüringen. Besonders beachtenswert ist die alte Herrenberger Armsünderglocke, eine Zuckerhutglocke aus dem frühen 13. Jahrhundert. Auch Glocken aus allen folgenden Epochen sind zu sehen.
Aber auch einige hervorragende Exemplare neuerer Glockengießerkunst verdienen Aufmerksamkeit, so die klangvolle, von der Glockengießerei Bachert in Heilbronn 1999 gegossene Dominika. Zum Zimbelgeläut haben alle heute noch arbeitenden Glockengießereien des deutschsprachigen Raums mindestens eine Glocke beigesteuert.
An jedem 1. Samstag eines Monats finden zwischen 17.00 und 18.10 Uhr Glockenkonzerte in der Glockenstube des Museums statt. Dabei werden Einzelglocken und unterschiedliche Geläutemotive erklärt und läutend vorgestellt. Die Glockenkonzerte enden mit dem Einläuten des Sonntags.